Glashütten
Die Obernkirchener Flaschenglashütten
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts vollzog sich der allmähliche Übergang von den wälderverschlingenden Wanderglashütten zu den ortsfesten Glasfabriken, die sich auf Steinkohle als Energieträger stützten. 1799 erhielt die heute noch produzierende Flaschenglashütte das Privileg ihre Brennöfen mit Obernkirchener Kohlen zu betreiben und sich am waldreichen Bergabhang vor der Stadt niederzulassen.
In zeitweise zwei Obernkirchener Glashütten wurde über zweihundert Jahre lang in der Hauptsache grünes und weißes Behälterglas hergestellt. Die Ausstellung zeigt vor allem Technikgeschichte. Die Entwicklung von der Glasschmelze in Tonhäfen und mundgeblasenen Flaschen bis zur vollautomatischen Produktion mit kontinuierlicher Wannenschmelze. Aber auch dem Wandel der Arbeitsbedingungen, vom handwerklichen „Pullenpüster“ zum organisierten Industriearbeiter, wird breiter Raum gegeben.
Eine eindrucksvolle Sammlung von Bier- und Weinflaschen, von sogenannten Demijohns und Einmachgläsern, von Ballonflaschen oder skurrilen Produkten wie Figurenflaschen und Fischnetzkugeln vermittelt die Faszination des Werkstoffes Glas.